Durch die Unterstützung von GNE erhalten die Kinder von inhaftierten Personen Bildungschancen, fachkundige Betreuung, Selbstvertrauen, ein Leben in Würde, soziale Eingliederung, Berufsberatung, Computerkenntnisse, Rechtsbeistand und Zugang zu Opferentschädigungsfonds der Regierung. Durch die Arbeit von GNE wird die Kriminalitätsrate und Rückfallrate reduziert. Den Kindern wird eine Chance auf ein würdiges und selbständiges Leben gegeben.
K.R. Raja ist ein Sozialarbeiter und Anwalt aus Pondicherry, der während seines Studiums eine Untersuchung durchführte, um psychopathische Abweichung und Anpassungsmuster von Gefangenen zu identifizieren. Dabei stiess er auf viele Familiendramen, in denen der Ehemann seine Frau tötete. Er fragte sich was wohl mit den Kindern dieser Inhaftierten passiert. Als er zum ersten Mal solchen Kindern begegnete, war er über deren erbärmlichen Lebensbedingungen schockiert und wollte sofort etwas tun, um ihre Leben zu ändern. Raja gründete die Organisation Global Network for Equality (GNE), die Bildung, Gesundheitsfürsorge, juristische Unterstützung und andere Dienstleistungen anbietet, die erforderlich sind, um Kindern, deren Eltern im Gefängnis sitzen, eine Chance zu geben.
GNE glaubt, dass jeder Heilige eine Vergangenheit hat und jeder Sünder eine Zukunft. Ihr Hauptziel ist es, das Leben von Kindern von Verbrechensopfern in Indien zu verbessern. Durch eine angemessene Betreuung, Bildung, emotionale Unterstützung und einem nährenden Umfeld möchten sie das soziale Stigma dieser Kinder entfernen. GNE setzt sich auch für die Verbesserung der Haftbedingungen und die Rechte der Gefangenen ein. Das Ziel von GNE ist, dass Gefängnisse als Rehabilitationszentren und nicht als Zentren der Bestrafung fungieren sollen.
In Tamil Nadu gibt es 9 Zentralgefängnisse, 5 Spezialgefängnisse für Frauen, 14 Bezirksgefängnisse, 96 Untergefängnisse, 3 Freiluftgefängnisse, 1 spezielles Untergefängnis für Männer, 2 spezielle Untergefängnisse für Frauen und 12 Erziehungseinrichtungen. Mehr als 4.239 verurteilten Gefangenen und 7.738 Gefangenen sitzen in Untersuchungshaft und 13 Personen sind zum Tode verurteilt. GNE hat mehr als 250 Kinder identifiziert, denen die elterliche Fürsorge aufgrund der Inhaftierung eines Elternteils entzogen wurde. Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie haben die Verbrechen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt in Tamil Nadu dramatisch zugenommen. In den ersten drei Monaten von diesem wurden 40 Fälle von Tötungsdelikten an Ehepartnern gemeldet, die zu 58 verlassenen Kindern führten. Durch Schulwechsel, Trennung von Geschwistern, Umzug in Pflegefamilien und/oder dem verlieren eines Zuhauses werden die Kinder zu sekundären Opfern. Teilweise sind die Kinder auch Zeugen der Tat und der Verhaftung der Eltern. Sie fühlen Scham, Isolation, Verlassenheit, Verwirrung, Traurigkeit und Einsamkeit, was das Gefühl der Stigmatisierung noch verstärkt.
GNE befähigt die Kinder von Inhaftierten durch Bildung. GNE organisiert zwei Sommercamps in Madurai und Tirunelveli für jeweils 75 Kinder. Dort lernen sie, ihr kreatives Denken zu entwickeln, ihre analytischen Fähigkeiten und moralischen Werte zu verbessern, ihre verborgenen Talente zu entdecken, in der Öffentlichkeit zu sprechen, sich an konstruktiven Debatten zu beteiligen und vieles mehr. Ziel des Projekts ist es, gleiche Chancen für Kinder beim Zugang zu Bildung zu erreichen. Diese Kinder verdienen einen besseren und sichereren Ort, um ihre Fähigkeiten jenseits des Lehrplans und der konventionellen Schule zu erkunden. GNE bietet das. Ausserdem versucht GNE durch Aufklärarbeit die Stigmatisierung für die Kinder zu reduzieren. Das Projekt konzentriert sich in erster Linie auf die Zielgruppen, die sich am Rande der sozialen Benachteiligung befinden, um sie durch Reformen und Rehabilitation in die Mainstream-Gesellschaft zu integrieren.
Das Projekt zielt darauf ab, Bildungsmöglichkeiten für 150 benachteiligte Kinder zu schaffen, die aufgrund der Inhaftierung ihrer Eltern wegen Straftaten im Zusammenhang mit häuslichen Konflikten sozial ausgegrenzt sind. GNE wird den Teufelskreis der generationenübergreifenden Verbrechen durchbrechen, die Zahl der Schulabbrecher reduzieren und die soziale Stigmatisierung von Kindern von Verbrechensopfern bekämpfen. Weil sie Ersttätern Rechtsbeistand geben, reduziert sich die Rückfallquote. Ausserdem wird GNE 30 unschuldig inhaftierte Personen vor Gericht vertreten.