Starke Frauen mit Albinismus

Aktiv

Die Fakten

Region, Land
Kakamega, Kenia
Gegründet von kanthari
Sherleen Lumumba
Lehrgang
2023
Projektdauer
September 2024 - Oktober 2026
Projektbudget
USD 28'000
Ana Antami unterstützt Frauen mit Albinismus in Kenia, die stark diskriminiert und oft ausgegrenzt werden. In einem sicheren Ausbildungszentrum erlernen sie handwerkliche und kreative Fähigkeiten, um Modeartikel zu produzieren und ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Durch die psychologische Betreuung und die Stärkung ihres Selbstbewusstseins erhalten sie die Chance, Traumata zu überwinden und als Vorbilder in ihre Gemeinschaften zurückzukehren. Dies hilft nicht nur den Frauen, sondern wirkt auf die gesamte Gesellschaft, indem Vorurteile abgebaut und soziale Integration gefördert werden.

Lernen Sie das Projekt kennen

Problem
In Kenia und vielen anderen afrikanischen Ländern leben Menschen mit Albinismus unter extrem schwierigen Bedingungen. Albinismus ist eine genetische Krankheit, die dazu führt, dass Betroffene zu wenig Melatonin produzieren. Dies macht sie nicht nur besonders anfällig für Hautkrebs, sondern führt auch zu starker Diskriminierung – mancherorts müssen Menschen mit Albinismus gar um ihr Leben fürchten: Sie gelten als Verfluchte, deren Körperteile angeblich in Ritualen Reichtum bringen sollen. Neben dieser physischen Bedrohung erleben sie soziale Ausgrenzung, besonders in ländlichen Gebieten. Viele Betroffene brechen die Schule ab oder haben keinen Zugang zu Bildung, was ihre Chancen auf eine berufliche Zukunft einschränkt. Der Zugang zu Arbeit ist aufgrund von Vorurteilen sehr begrenzt, was dazu führt, dass sie in einem Kreislauf aus Armut gefangen sind. Die gesellschaftliche Ausgrenzung führt bei vielen Betroffenen zu einem sehr niedrigen Selbstwertgefühl, Isolation und psychischen Problemen wie Depressionen. Viele Menschen mit Albinismus ziehen sich zurück, da sie Angst vor Übergriffen und Diskriminierung haben, was ihre soziale und wirtschaftliche Lage weiter verschlechtert.
Die direkten Begünstigten des Projekts sind 15 Frauen mit Albinismus aus extrem armen Verhältnissen. Sie haben wenig Bildung, kämpfen mit Selbstakzeptanz und leben in Angst vor Stigmatisierung. Die Frauen sind zwischen 16-25 Jahre alt und kommen aus verschiedenen ländlichen Regionen Kenias. Indirekt profitieren auch ihre Familien und Gemeinschaften, da das Projekt aufklärend wirkt und zur Reduzierung von Vorurteilen gegenüber Menschen mit Albinismus beitragen soll.
Das Projekt verfolgt einen umfassenden Ansatz, um Menschen mit Albinismus durch Bildung, das Erlernen handwerklicher Fähigkeiten und emotionale Unterstützung zu stärken. Um ein Ausbildungszentrum aufzubauen, wurde ein Stück Land erworben, welches im Rahmen eines Miet-Kauf-Abkommens renoviert wird. Die bestehenden Strukturen auf dem Grundstück einer ehemaligen Lehrerausbildungsstätte werden zu einer sicheren und förderlichen Lernumgebung umgebaut. Dies umfasst die Erneuerung der Gebäude, die Installation von Wasser- und Stromanschlüssen sowie die Schaffung von Schlafplätzen, Gemeinschaftsräumen und Schulungsräumen. Die Einrichtung wird als langfristiger Standort für das Ausbildungsprogramm von «Ana Antami» dienen und eine nachhaltige Ausbildungsstätte für zukünftige Teilnehmerinnen sein. Bis auf den Bau sanitärer Anlagen, handelt es sich hierbei um minimale Rennovationen. Das Trainingsprogramm nutzt Kunst und Mode als Mittel, um den Begünstigten kreative und handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln. Sie lernen das Nähen, Stricken, Gestalten und Verarbeiten von Stoffen, sowie den Umgang mit speziellen Maschinen. Dadurch können sie nicht nur Mode und Accessoires für den lokalen Markt, sondern auch hochwertige Produkte für ein breiteres Publikum herstellen und ein eigenes Einkommen erwirtschaften. Neben der praktischen Ausbildung erhalten die Teilnehmerinnen Unterstützung in der Persönlichkeitsentwicklung, die es ihnen ermöglicht, ihre Selbstakzeptanz und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Dies ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen von Diskriminierung und Ausgrenzung zu überwinden. Sie lernen, wie sie mit Herausforderungen umgehen und sich in ihrer Gemeinschaft behaupten können. Zudem wird eine psychologische Betreuung angeboten, um traumatische Erfahrungen aufzuarbeiten. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Vermittlung von finanziellem Wissen: Die Teilnehmerinnen lernen, wie sie ein eigenes kleines Unternehmen aufbauen und führen können. Dazu gehört das Verfassen von Businessplänen, Buchhaltung, Marketing und der Umgang mit Kunden. Diese Kenntnisse sind der Schlüssel, um den Kreislauf von Armut und Abhängigkeit zu durchbrechen. Ana Antami prüft derzeit zudem die Gründung einer Kooperative, in der die Teilnehmerinnen gemeinsam produzieren und ihre Produkte vermarkten können. Die Kooperative würde den Begünstigten ermöglichen, ihre Mode und Accessoires nicht nur lokal, sondern auch national und international zu verkaufen. Die Produktionskosten könnten gesenkt und die Erträge geteilt werden, was den Begünstigten ein nachhaltiges Einkommen verschafft. Gleichzeitig würde Ana Antami durch die Beteiligung an den Einnahmen der Kooperative in die Lage versetzt, langfristig finanzielle Mittel für die Organisation bereitzustellen und somit die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern.
Die Renovierung des Ausbildungszentrums ermöglicht einen sicheren und unterstützenden Raum, in dem Menschen mit Albinismus frei von Diskriminierung und Stigmatisierung lernen und wachsen können. Dieser geschützte Raum ist entscheidend, um den Teilnehmerinnen nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz zu vermitteln. Sie werden in der Lage sein, Traumata, die durch jahrelange Ausgrenzung entstanden sind, zu überwinden und sich mit neuem Selbstbewusstsein den Herausforderungen des Alltags zu stellen. Ein wesentlicher Effekt wird die wirtschaftliche Stärkung der Begünstigten sein. Durch die erlernten handwerklichen Fähigkeiten werden sie in der Lage sein, hochwertige Produkte herzustellen, die auf lokalen Märkten und (durch die geplante Kooperative) auch national und international verkauft werden können. Dies führt zu einem direkten Einkommen für die Teilnehmerinnen und trägt zu ihrer langfristigen wirtschaftlichen Unabhängigkeit bei. Die Gründung der Kooperative wird es den Teilnehmerinnen ermöglichen, gemeinsam ihre Produkte zu vermarkten, was ihnen stabile Einkommensquellen und eine verlässliche Perspektive bietet. Zudem wird die Kooperative auch der Organisation helfen, langfristig Einnahmen zu generieren und weitere Projekte zu finanzieren. Indem Menschen mit Albinismus ihre Fähigkeiten in einem unterstützenden Umfeld entfalten, kehren sie als gestärkte Persönlichkeiten in ihre Gemeinschaften zurück. Sie werden so durch nicht nur ihre eigene Lebensqualität verbessern, sondern auch als Vorbilder fungieren, die helfen, Vorurteile abzubauen. Diese Veränderung der Wahrnehmung in der Gesellschaft ist von entscheidender Bedeutung, um die tief verwurzelte Stigmatisierung zu bekämpfen und eine inklusivere, aufgeschlossene Gemeinschaft zu schaffen. Langfristig wird erwartet, dass die Absolventinnen des Programms nicht nur ihr eigenes Leben verbessern, sondern auch einen positiven Einfluss auf ihre Familien und Gemeinden ausüben. Die Fähigkeit, ein eigenes Geschäft zu führen oder eine feste Anstellung zu finden, wird ihnen helfen, den Kreislauf von Armut und Abhängigkeit zu durchbrechen. Zudem wird das Projekt dazu beitragen, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedürfnisse und Potenziale von Menschen mit Albinismus zu schärfen, was langfristig zu mehr Akzeptanz und Inklusion führen wird.

kanthari Alumni

Sherleen Lumumba

Sherleen hat Albinismus und wurde deswegen oft ausgegrenzt. Durch ihre Organisation «Ana Antami» möchte sie anderen helfen, ähnliche Erfahrungen zu überwinden und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Durch Schulungen in Mode-Design und der Förderung des Selbstvertrauens strebt sie eine Welt an, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene nicht aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Andersartigkeit diskriminiert werden und sich selbst als Teil der Gesellschaft sehen.