Hive Uganda in Gulu, Uganda, bietet blinden und sehbehinderten Menschen die Möglichkeit, ihre Lebensgrundlage durch Bienenhaltung zu sichern. Sie erhalten Schulungen, um selbstständig Honigprodukte herzustellen und auf dem Markt zu verkaufen. Dies stärkt nicht nur ihre finanzielle Unabhängigkeit, sondern verbessert auch das Bewusstsein für die Fähigkeiten und das Potenzial von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft.
Lernen Sie das Projekt kennen
Problem
Uganda hat eine Bevölkerung von etwa 36 Millionen Menschen, von denen rund 1 Million blind oder sehbehindert sind. Besonders dramatisch ist die Situation für Menschen in ländlichen Gegenden, wo der Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und Arbeitsmöglichkeiten sehr eingeschränkt ist. Für diese Menschen ist es fast unmöglich, ein eigenständiges und würdiges Leben zu führen. Sie leben oft isoliert, ausgegrenzt und ohne die notwendigen Ressourcen, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen. Blinde und sehbehinderte Menschen werden häufig diskriminiert und haben keinen Zugang zu Programmen, die ihnen helfen könnten, sich wirtschaftlich und sozial zu integrieren. Viele sind arbeitslos und haben keine Chance, sich beruflich weiterzubilden oder eine Ausbildung zu absolvieren. Ohne Perspektiven bleibt ihnen oft nur der Weg auf die Straße, wo sie als Bettler versuchen zu überleben. Diese marginalisierte Gruppe wird nicht nur von Armut und Gewalt bedroht, sondern leidet auch unter einem fehlenden gesellschaftlichen Bewusstsein für ihre Fähigkeiten und ihren Wert.
Begünstigte
Das Projekt richtet sich an 60 blinde und sehbehinderte Menschen in ländlichen Gegenden Ugandas. Darunter sind 30 Männer und 30 Frauen, die durch das Imkertraining eine Chance auf ein besseres Leben erhalten. Sie können ihre Familien unterstützen und aktiv an der Gesellschaft teilhaben.
Lösung
Das Projekt bietet eine praktische und nachhaltige Lösung für blinde und sehbehinderte Menschen in Uganda, insbesondere in ländlichen Gebieten. Durch eine umfassende Ausbildung in der Bienenhaltung wird ihnen die Möglichkeit gegeben, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften und sich so aus der Armutsfalle zu befreien. Die Teilnehmer lernen, wie sie Bienenstöcke bauen und pflegen, Honig produzieren und diesen auf dem Markt verkaufen können. Zusätzlich werden sie in wichtigen unternehmerischen Fähigkeiten geschult, wie etwa Marketing, Buchhaltung und Finanzmanagement. Dies gibt ihnen das Wissen und die Werkzeuge, die sie benötigen, um ein erfolgreiches Kleinunternehmen zu gründen. Das Projekt stellt ihnen zudem die notwendigen Materialien zur Verfügung, wie zum Beispiel Transportmittel und Bienenhäuser, um die Produktion und den Vertrieb ihrer Produkte zu erleichtern. Diese praxisorientierte Ausbildung schafft nicht nur neue wirtschaftliche Chancen, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein der Teilnehmer und erhöht ihre gesellschaftliche Anerkennung. Darüber hinaus arbeitet das Projekt eng mit lokalen Gemeinschaften und Familien zusammen, um sicherzustellen, dass die Teilnehmenden langfristig unterstützt werden und ihre Unternehmen erfolgreich führen können.
Wirkung
Das Projekt ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, indem sie eine nachhaltige Einkommensquelle in der Bienenhaltung finden. Sie können durch den Verkauf ihrer Produkte ein regelmässiges Einkommen erzielen, was nicht nur ihre finanzielle Lage stabilisiert, sondern auch ihre Lebensqualität und die ihrer Familien erheblich verbessert. Zusätzlich trägt das Projekt zu einem positiven gesellschaftlichen Wandel bei, indem es das Bewusstsein für die Fähigkeiten und das Potenzial von Menschen mit Behinderungen stärkt. Diese neue Perspektive führt dazu, dass blinde und sehbehinderte Menschen in der Gemeinschaft nicht länger als Last, sondern als aktive und wertvolle Mitglieder gesehen werden. Das Projekt trägt somit nicht nur zur individuellen Stärkung der Teilnehmer bei, sondern leistet auch einen Beitrag zu den breiteren Entwicklungszielen in Uganda, wie der Armutsbekämpfung und der Förderung von Gleichberechtigung.
kanthari Alumni
Ojok Simon
Ojok wuchs in Gulu, Uganda, auf, wo seine Familie stark unter dem Einfluss des Bürgerkriegs litt. Als Kind entdeckte er seine Leidenschaft für Bienen und entschied sich später, seine Fähigkeiten zu nutzen, um anderen zu helfen. Sein Ziel war es, blinden und sehbehinderten Menschen eine Perspektive zu geben, indem er sie in der Bienenhaltung ausbildete. Bis 2021 leitete erfolgreich Uganda, das das Leben von hunderten Menschen positiv verändert hat. Im Jahr 2021 verstarb Ojok leider viel zu früh.