In Nigeria leiden Bauern unter der zunehmenden Wasserknappheit, die nicht nur ihre Ernten, sondern auch die Lebensgrundlage ganzer Gemeinschaften gefährdet. Das Projekt “Rainwater Harvesting Training” von Omitide vermittelt Kleinbauern Wissen und praktische Fähigkeiten im Regenwassermanagement und nachhaltiger Bewässerung. Durch einfache, effektive Techniken steigern sie ihre Erträge selbst in der Trockenzeit. Mit dieser Ausbildung sichern sie die Ernährung und stärken die Gemeinschaft – ein wertvoller Schritt hin zu einer nachhaltigen Zukunft für alle.
Lernen Sie das Projekt kennen
Problem
In Nigeria wird das akute Problem der Wasserknappheit durch den starken Bevölkerungsanstieg verschärft, der zu einer übermässigen Nutzung der Grundwasserreserven führt. Dies hat ernste Konsequenzen: Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist erschwert und die Verfügbarkeit von Wasser für Haushaltsnutzung und landwirtschaftliche Zwecke ist massiv eingeschränkt. Landwirtschaftliche Betriebe, insbesondere die Gemüsebauern, sind stark betroffen, da ihre Produktion direkt von der Verfügbarkeit von Wasser abhängig ist. Das Resultat sind weitreichende Folgen für die Ernährungssicherheit und Einkommen der ländlichen Bevölkerung, insbesondere der Bauern, die während der Trockenperioden mit erheblichen Einkommensverlusten konfrontiert sind. Zusätzlich erschweren unzureichende Bewässerungssysteme und die Abhängigkeit von unvorhersehbaren saisonalen Regenfällen die Situation.
Begünstigte
Das Projekt plant, direkt mit 150 Gemüsebauern zusammenzuarbeiten. Diese Bauern, im Alter von 20 bis 60 Jahren. Ihre sozioökonomische Lage ist schwierig, da ihre Einkünfte in Trockenperioden stark zurückgehen.
Indirekt profitiert die gesamte Gemeinschaft, da eine verbesserte Wasserbewirtschaftung und -verfügbarkeit das tägliche Leben und die Gesundheit der Menschen positiv beeinflusst.
Lösung
Das”Rainwater Harvesting Training”-Projekt ist als 10-tägiger Workshop für die Bauern konzipiert. In dieser Zeit werden sie intensiv in den Techniken des Regenwassersammelns, der Einrichtung und Wartung von Drip-Bewässerungssystemen sowie in nachhaltigen Bewirtschaftungspraktiken geschult. Die Schulung umfasst die Installation von einfachen, aber effektiven Drip-Bewässerungssystemen, die es den Bauern ermöglichen, Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen zu liefern, was die Wasserverschwendung minimiert und die Pflanzengesundheit verbessert. Zusätzlich werden die Bauern in der Herstellung und Wartung dieser Systeme trainiert, um sie selbstständig betreuen und bei Bedarf reparieren können. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die Sensibilisierung der Bauern für die Bedeutung des Bodenwassermanagements und die Vermeidung von Erosion. Durch die Anwendung von Mulch Techniken und anderen Bodenbewirtschaftungsmethoden soll die Speicherung von Wasser im Boden verbessert und die Bodenqualität erhalten bleiben. Darüber hinaus wird das Projekt über sechs Monate regelmässige Follow-up-Meetings und Unterstützungsangebote für die Bauern beinhalten, um die langfristige Nachhaltigkeit und Effektivität der erlernten Techniken zu sichern. Auch die Einrichtung einer Support-Hotline und regelmässige Community-Meetings sind geplant, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Herausforderungen zu diskutieren.
Für die Bauern ist das Training nicht kostenlos, sie müssen 20% der Kosten für Verpflegung und StarterKits übernehmen. Zudem gehen 20% der dank dem Training erreichten Mehreinahmen an Omitide, was durch die Springboard Kooperative überwacht und geregelt wird. Schätzungsweise wird Omitide dadurch ein Einkommen von USD 5’500 pro Quartal erwirtschaften und damit weitere Trainings ermöglichen können.
Wirkung
Durch die Schulung von 150 Bauern in effektiven Techniken des Regenwassermanagements und der Einrichtung von Drip-Bewässerungssystemen wird sich die landwirtschaftliche Produktivität signifikant erhöhen. Da die Bauern auch während der Trockenzeit bewässern können, werden sich ihre Erträge und die Ernährungssicherheit verbessern. Omitide erwartet durchschnittlich eine 60%ige Steigerung des Einkommens beteiligter Bauern. Dies wird ihre wirtschaftliche Situation erheblich verbessern und ihnen mehr Investitionen in ihre Betriebe und Familien ermöglichen. Neben den direkten Vorteilen für die Bauern trägt das Projekt auch zur Umweltschonung und nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen bei. Durch die verbesserte Bewässerungstechnik und die Schulung in nachhaltigen Bodenbewirtschaftungspraktiken wird die Belastung der lokalen Wasserressourcen verringert, was zur Erhaltung der Umwelt und zur Steigerung der Wasserspeicherung im Boden beiträgt. Diese Praktiken fördern die lokale Biodiversität und die Gesundheit der Ökosysteme. Das Projekt fördert zudem die Entwicklung der Gemeinschaften, indem es das Bewusstsein der Bauern schärft und ihre Fähigkeiten erhöht. Die gesteigerten Einkommen und verbesserten Lebensbedingungen ermöglichen es den Bauern, mehr in ihre Gemeinschaften zu investieren. Zudem dient das Projekt als Modell, das von anderen Gemeinschaften nachgeahmt werden kann, was zu einer breiteren Verbreitung effektiver und nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken führt.
kanthari Alumni
Itohan Iyawe
Als Kind erlebte Itohan hautnah die verheerenden Folgen der Wasserknappheit. Als sie später mit Kleinbauern arbeitete, erkannte sie die Notwendigkeit, diese im Umgang mit Wasser zu schulen, um ihre Lebensgrundlage zu sichern. Ihre Erfahrungen inspirierten sie zur Gründung von «Omitide», einem Programm zur Schulung von Kleinbauern im Wasser‐Management. Durch Workshops und die Installation von Wasserauffangbecken möchte Itohan eine Gemeinschaft aufbauen, die sich aktiv für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wasser einsetzt.