Bildung für Alle in Uganda

Abgeschlossen

Die Fakten

Region, Land
Gulu, Uganda
Gegründet von kanthari
Samuel Odwar
Lehrgang
2014
Projektdauer
Mai 2023 - Mai 2024
Projektbudget
USD 30'000
Thumbs Up ermöglicht Kindern mit und ohne Behinderungen im Norden Ugandas eine inklusive und qualitativ hochwertige Bildung. Durch gemeinsames Lernen und den Abbau von Vorurteilen schafft es Chancengleichheit und fördert das Potenzial aller Kinder. Die Schule engagiert sich aktiv in der Gemeinde und trägt so zu einer inklusiven Gesellschaft bei, in der alle Kinder angenommen und unterstützt werden.

Lernen Sie das Projekt kennen

Problem
Uganda zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt, mit etwa einem Drittel der Bevölkerung, das unterhalb der Armutsgrenze lebt. Diese Armut führt zu enormen sozialen Herausforderungen, die durch Krankheiten und daraus resultierende Behinderungen noch verschärft werden. Insbesondere Kinder mit Behinderungen sind von dieser Situation stark betroffen, da sie oft als Belastung für die Gemeinschaft angesehen werden. In Gulu City, wo sich die Thumbs Up Academy befindet, sind Bildungseinrichtungen für Kinder mit speziellen Bedürfnissen selten, und wenn, dann fehlt es häufig an den notwendigen Ressourcen und angepassten Lehrplänen. Kinder mit Behinderungen werden hier oft von der Gesellschaft und ihren eigenen Familien ausgegrenzt und erleben Diskriminierung. Überlieferte Glaubensvorstellungen führen dazu, dass Behinderungen mit Hexerei oder Strafe durch die Geister der Vorfahren in Verbindung gebracht werden. Für die betroffenen Kinder bedeutet dies, dass sie nicht nur auf Bildung, sondern auch auf gesellschaftliche Akzeptanz verzichten müssen. Es fehlt an inklusiven Bildungsangeboten, die es Kindern mit Behinderungen ermöglichen, sich in ihrer Gemeinschaft frei zu entwickeln und gleiche Chancen zu erhalten.
Das Projekt unterstützt rund 100–200 Kinder mit und ohne Behinderungen unter 18 Jahren, die an der Schule teilnehmen. Auch die Eltern werden einbezogen, um langfristig eine inklusivere Haltung in der Gemeinschaft zu fördern.
Thumbs Up arbeitet intensiv mit Lehrkräften, Experten und Fachleuten für inklusive Bildung zusammen, um ein Bildungsumfeld zu schaffen, das die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes berücksichtigt. Die Schule hat einen flexiblen und individuellen Lehrplan entwickelt, der es allen Kindern – unabhängig von einer Behinderung – ermöglicht, gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu erhalten. Das Lehrpersonal wird regelmäßig geschult, um auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder eingehen und den inklusiven Lehrplan erfolgreich umsetzen zu können. Neben der schulischen Bildung fördert die Schule eine Kultur der Zusammenarbeit und Inklusion, die über die Klassenzimmer hinausgeht: Eltern, Lehrkräfte und die Gemeinde werden aktiv einbezogen, um eine inklusive Haltung und Akzeptanz zu fördern. Die Schule engagiert sich in der Gemeinde von Gulu City, um Bewusstsein für die Bedürfnisse und das Potenzial von Kindern mit Behinderungen zu schaffen und Barrieren abzubauen. So entsteht eine Gemeinschaft, in der Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen, Vorurteile überwinden und voneinander profitieren.
Durch das Engagement von Thumbs Up erhalten Kinder mit Behinderungen Zugang zu Bildung, den sie sonst nicht hätten. In einer unterstützenden Umgebung lernen sie gemeinsam mit Kindern ohne Behinderungen und entwickeln dabei Selbstvertrauen, soziale Kompetenzen und schulische Fähigkeiten. Diese inklusive Bildung fördert nicht nur die Chancengleichheit, sondern trägt auch aktiv zum Abbau von Vorurteilen und Stigmatisierungen bei. Kinder ohne Behinderung lernen die Herausforderungen und Bedürfnisse ihrer Mitschüler kennen und entwickeln Empathie, Respekt und Toleranz. Diese gemeinsamen Erfahrungen schaffen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, stärken die sozialen Bindungen und bereichern das Schulleben für alle. Durch die tägliche Zusammenarbeit lernen alle Kinder, dass Unterschiede sie nicht trennen, sondern stärken können. Thumbs Up leistet so einen wertvollen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft, in der die Gemeinschaft das Potenzial aller Kinder erkennt und wertschätzt. Die positive Wirkung erstreckt sich auf die gesamte Gemeinschaft, in der Eltern, Lehrkräfte und Gemeindemitglieder das Potenzial und die positiven Beiträge von Kindern mit Behinderungen sehen und aktiv zu ihrer Integration beitragen.
Samuel mit seinem Sohn Raphael

kanthari Alumni

Samuel Odwar

Samuel Odwar musste wegen finanzieller Schwierigkeiten die Schule abbrechen und wurde während des Bürgerkriegs in Uganda von Rebellen der Lord Resistance Army entführt. Er konnte flüchten, erlebte jedoch neue Herausforderungen: Sein erstes Kind erkrankte früh und wurde taub, was zu Spott und Ablehnung von Seiten der Gemeinschaft führte. Diese schmerzhaften Erfahrungen führten Samuel zu einer tiefen Überzeugung, dass Bildung und Inklusion Hand in Hand gehen müssen. Bei kanthari entwickelte er die Idee einer Schule, in der Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam lernen und wachsen können.