Tag 270 – OMLA, die Zukunft Afrikas?

Sabriye Tenberken
Co-Gründerin von kanthari

Der folgende Bericht wurde uns von Lawrence Afere, aus Nigeria zugesandt. Lawrence ist ein hoch engagierter Landwirt, Umweltschützer, Ausbilder und er ist ein kanthari Absolvent aus dem besonderen Jahr 2012. Ein Jahr, das mit allen Tiefschlägen und Höhepunkten großartige kantharis hervorgebracht hat. Viele kantharis aus diesem Jahrgang haben bahnbrechende Initiativen ins Leben gerufen. Lawrence und seine Organisation “Springboard” haben bereits mehr als 5’000 Jugendliche gefördert und ihnen eine Perspektive im organischen Landbau gegeben. Er ist ein beeindruckendes Beispiel wie jemand mit wenigen Mitteln, aber größtem Engagement beachtliche Veränderungen erreichen kann. Und hier seine neueste Initiative:

Neben Springboard bin ich mittlerweile auch an der Gründung eines panafrikanischen Projektes namens One Million Leaders Africa (OMLA) beteiligt.

OMLA ist durch den Wunsch entstanden, eine neue Generation junger afrikanischer Führungspersönlichkeiten zu fördern, die den gegenwärtigen Weg Afrikas zu einem humanen und nachhaltigeren Kontinent beschreiten.

Zur Zeit leben 1.27 Milliarden Menschen auf dem afrikanischen Kontinent. Laut der Prognosen der Vereinten Nationen wird die Bevölkerung Afrikas bis 2050 voraussichtlich auf rund 2,5 Milliarden Menschen anwachsen. Im Jahr 2100 werden es 4,5 Milliarden Afrikaner sein.

Alle Probleme, sowohl im sozialen als auch im ökologischen Bereich, werden sich in Afrika in den kommenden Jahrzehnten zuspitzen.

Die am stärksten Gefährdeten, diejenigen, die die Hauptlast der negativen Auswirkungen tragen werden, müssen in der Lage sein, langfristige Lösungen zu entwickeln. Da geht es um die Bereiche Nahrungsmittel, Wasser und Energieressourcen, und es muss Lösungen für Konflikte, Klimawandel, Migrationsströme geben.

Die Bevölkerung Afrikas ist die jüngste aller Kontinente. Es handelt sich um ein großes Potential an unternehmerischen Kräften und einer Energie, die lediglich in positive, zukunftsweisende Bahnen gelenkt werden müsste. Wenn wir das schaffen, wird es im besten Interesse der afrikanischen Länder wie auch der ganzen Welt sein.

OMLA, eine afrikanische Initiative, entwickelt und geleitet von Afrikanern, soll bis zum Jahr 2030 eine Million junger Führungskräfte auf dem gesamten Kontinent fördern. Ökologische Nachhaltigkeit, soziales Engagement und Unternehmertum mit sozialen Zielsetzungen werden die Fokuspunkte sein. Es wird sich um eine Bewegung handeln, die sich durch Integrität, Transparenz und Ehrlichkeit auszeichnet.

Im Sommer 2019 begannen wir mit dem Ziel, die ersten leidenschaftlichen jungen Initiatoren zu fördern. Diese sollen wiederum andere junge Menschen überzeugen, sich für positive Veränderungen stark zu machen.
Unser erster virtueller Gipfel startete mit über 200 jungen afrikanischen Führungskräften.
Als nächstes Ziel, die eine Millionen bis 2030 zu erreichen, ist ein Aufruf OMLAs um alle, die an diese Vision glauben, von unserer Initiative in Kenntnis zu bringen.

Die Campaigner für OMLA nennen wir “Booster”. Booster kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Alle beteiligen sich finanziell mit einem Beitrag von 1 bis 100 Dollar, um die Realisierung dieser Vision zu unterstützen. Neben der finanziellen Unterstützung, tragen Booster auch dazu bei, die Vision an weitere junge Afrikaner zu übertragen.

Die Pilotphase von OMLA beginnt im zweiten Quartal 2021 mit einem Bootcamp, einem Trainingsprogram von 60 OMLA “Fellows” in Ruanda oder Mauritius. Diese 60 Fellows werden sorgfeltig aus allen 54 afrikanischen Ländern ausgewählt. Nach dem Bootcamp kehren die OMLA-Stipendiaten in ihre Länder zurück und bilden selbst wiederum an Schulen und Universitäten nach dem OMLA-Lehrplan 100 weitere potentielle Führungskräfte (Stars) aus, die ihrerseits wiederum 100 Jugendliche (Starlets) in lokalen Zentren ausbilden.
Dieses Modell mit Booster, Fellows, Stars und Starlets soll 10 Jahre lang laufen.

Worauf wir große Hoffnung setzen, ist das lebendige Netzwerk der OMLA Alumni. Durch gegenseitige Unterstuetzung, werden sie Afrika transformieren.

Den Alumni werden wir Weiterbildungsmaßnahmen offerieren, sie haben Zugang zu Trainingsprogrammen in den unterschiedlichsten Bereichen und sie können sich um Stipendien bewerben. Wenn also ein OMLA Alumni eine soziale Initiative oder ein soziales Unternehmen gründen will, werden wir sie für das kanthari Program in Indien empfehlen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass OMLA eine Möglichkeit bietet, diejenigen aufzurütteln und zu fordern, die in der Lage sind Afrika in eine neue und nachhaltigere Zukunft zu führen.

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