Die Uganda AIDS Commission schätzte 2014 die Zahl der weiblichen Sexarbeiterinnen (FSW) auf über 54’549. Die aktuellen Schätzungen sind zwar spärlich, klar ist nur, dass die Zahlen gestiegen sind. Die Zahl der weiblichen Sexarbeiterinnen in Kampala wurde 2019 auf 13’000 geschätzt. Anfang 2021 hat das ugandische Parlament ein Gesetz über Sexualdelikte verabschiedet, dass die Sexarbeit teilweise kriminalisiert. Der Präsident lehnte es zwar ab, dem Gesetzentwurf zuzustimmen, doch wird dieser die weit verbreitete systemische Diskriminierung und Unterdrückung von Sexarbeiterinnen weiter vertiefen. Sexarbeiterinnen werden in den Gemeinschaften, in denen sie leben, weitgehend diskriminiert, von ihren Familien verstossen und stigmatisiert. Charakteristisch für die Mehrheit der FSW ist ein niedriger Bildungsstand, sie kennen ihre Menschenrechte nicht und sind daher nicht in der Lage, ihre Achtung und die Erfüllung ihrer Rechte einzufordern und sich gegen Täter zu wehren, die ihre Rechte verletzen und sie sind entmachtet. Das Auftreten der Coronavirus-Pandemie und insbesondere die von der Regierung ergriffenen Massnahmen haben die Arbeit von Sexarbeiterinnen und ihren Lebensunterhalt ebenfalls beeinträchtigt. Sie sind Zielscheibe von Gewalt und werden kriminalisiert, sobald sie mit ihren Kunden in Kontakt kommen; einige wurden verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.
Die Hauptzielgruppe sind 150 weibliche Sexarbeiterinnen aller Altersgruppen, die in den städtischen Peri-Gebieten des Wakiso-Distrikts, den Rotlichtvierteln von Bunamwaya und Bweya in Uganda leben und arbeiten. Die meisten von ihnen leben in schäbigen Behausungen.
Indirekt Begünstigte: Die Kinder und Familien der Sexarbeiterinnen im Bezirk Wakiso.