Landwirtschaft gegen Jugendarbeitslosigkeit

Lawrence studierte Betriebswirtschaft und wollte nach dem Abschluss einen gut bezahlten Job in der Stadt ergattern, um seine Familie ernähren zu können. 2006 veränderte ein Zeitungsartikel sein Leben und seine Wünsche komplett. Der Artikel beschrieb die Notlage von 30 Millionen Arbeitslosen nigerianischen Jugendlichen. Darin wurde die Frage aufgeworfen, was mit dem Land im Jahr 2020 geschehen könnte, wenn nicht sofort reagiert und etwas geändert wird. Im Bericht stand: “Im Jahr 2020 wird es in Nigeria über 20 Millionen hochqualifizierte Kriminelle geben”. Lawrence war traurig und besorgt, denn dieses Schicksal könnte auch ihn erwarten. Er wollte sofort reagieren und einen Weg finden, um nicht nur sich selbst zu helfen, sondern auch anderen. Mit Springboard hat er diese Lösung gefunden.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist zu einem der grössten Probleme in Nigeria geworden. Die Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen liegt in den ländlichen Gebieten bei 40%, in den städtischen Gebieten bei 49%. Mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum von 2,6% (Schätzung 2019) hat Nigeria einen überwältigenden Anstieg der jungen Bevölkerung zu verzeichnen, was zu einem raschen Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen führt. Deshalb und wegen der ungewissen Zukunft werden nigerianische Jugendliche in unregelmässige Gelegenheitsjobs oder in die Kriminalität gedrängt. Trotz des aussergewöhnlichen Potenzials der nigerianischen Agrarwirtschaft wurde bisher wenig getan, um Kapazitäten aufzubauen und die Kreativität in diesem Sektor zu fördern. Die COVID-19 Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Junge Menschen, die bereits in normalen Zeiten am stärksten von der Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung betroffen sind, benötigen während der COVID-19 Pandemie besondere Aufmerksamkeit. Es ist daher mehr denn je notwendig, die (Selbst-)Beschäftigung und das Unternehmertum junger Menschen zu fördern, um die krisenbedingte Wirtschaftskrise abzumildern.

50 arbeitslose Jugendliche

Springboard wird ökologische Landwirtschaft und unternehmerische Ausbildung kombinieren, um eine praktische und integrierte Lernerfahrung für die Begünstigten zu schaffen. Auf diese Weise werden sie mit den entsprechenden Fähigkeiten ausgestattet, um nach Abschluss der Schulung ihr eigenes Agrarunternehmen zu gründen. Die Teilnehmer müssen eine Geschäftsidee, den brennenden Wunsch, in der Gemeinde ein landwirtschaftliches Unternehmen zu gründen und die Leidenschaft, in der Gemeinde eine positive Veränderung herbeizuführend haben. Während dem 6monatigen Training bewirtschaften die Teilnehmer ein eigenes Stück Land und lernen dabei unternehmerische Fähigkeiten wie Planung, Teamarbeit, Marketing, Verantwortung, Kommunikation, Geldmanagement usw. am praktischen Beispiel. Nach Abschluss des Programms werden die Teilnehmer durch Saatgut und einer Erstausstattung von landwirtschaftlichen Geräten unterstützt, die sie benötigen, um ihre Agrarunternehmen zu gründen. Da sie Teil der Springboard Kooperative sind, erhalten sie auch weiterhin kontinuierliche Betreuung und Überwachung durch die Fachspezialisten von Springboard. Ausserdem können sie einen Teil ihrer Produkte Springboard verkaufen, die faire Löhne und einen Fairtrade Bonus an die Farmer zahlt.

Am Ende der Ausbildung werden 50 arbeitslose Jugendliche relevante Fertigkeiten erhalten, die ihnen eine selbständige Tätigkeit in der Agrarindustrie ermöglichen werden. Springboard rechnet mit 50 neu gegründeten Agrarunternehmen. Diese Unternehmen werden mindestens 20 weitere arbeitslose Jugendliche einstellen.  Die Jugendarbeitslosigkeit, die Land-Stadt-Abwanderung und die Kriminalität wird verringert. 50 junge Unternehmer werden durch die Schulung von Springboard zu Wachstumspolen, die in der Lage sind, durch verbesserte und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken mehr als 50 Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen. Die Begünstigten werden die Fähigkeiten, die Inspiration und die Befähigung erwerben, die sie benötigen, um einheimische Agrargeschäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen. Sie schaffen Beschäftigungsmöglichkeiten und inspirieren andere Jugendliche in ihren Gemeinden zu Kreativität und Innovation.

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